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Variablen Substitution

Mit den bisherigen Integrationsformeln lassen sich auch viele Problemfälle behandeln, wenn man vorab geschickt umformt.
Beispiel: Man berechne

$\displaystyle I= \int^b_1 x^{-2} g(x)  dx$ (4.21)

mit $ g(x) \approx const. $ für $ x \rightarrow \infty $. Die Anwendung der Simpsonregel bei fester Intervallbreite führt nur zu sehr langsamer Konvergenz für große $ b$, substituiert man jedoch $ z=\frac{1}{x}$ so erhält man mit $ dx= -\frac{1}{z^2}dz$

$\displaystyle I=-\int_1^{\frac{1}{b}}z^2 g(z) \frac{1}{z^2} dz = \int^1_{\frac{1}{b}}g(z) dz$ (4.22)

was sich problemlos für große $ b$ integrieren lässt.

Ähnlich verfährt man bei integrierbaren Singularitäten.
Beispiel: Man berechne

$\displaystyle I =\int_0^1 \frac{g(x)}{\sqrt{1-x^2}} dx$ (4.23)

Falls $ g(x)$ bei $ x=1$ regulär ist, dann hat das Integral bei $ x=1$ eine integrierbare Singularität. Aber $ \lim_{x \rightarrow 1} \frac{g(x)}{\sqrt{1-x^2}}=\infty$ und deshalb lassen sich die einfachen Integrationsregeln nicht anwenden $ (f(x=1)=\infty)$.

Die Substitution $ z=(1-x)^{\frac{1}{2}}$ ergibt

$\displaystyle I=-2\int_1^0 \frac{g(1-z^2)}{\sqrt{1-(1-z^2)^2}} z  dz = 2\int_1^0 \frac{g(1-z^2)}{\sqrt{z-z^2}} dz$ (4.24)

Dies lässt sich dann ohne Probleme integrieren.



© R.Hilfer et al., ICA-1, Univ. Stuttgart
28.6.2002